25.10. – 27.10.2024 Naxos Hallen/ Frankfurt am Main, DE
#composition #sound design #music
Am Übergang des Mittelalters zur Neuzeit tanzen hunderte Menschen exzessiv über Wochen auf den Plätzen von Straßburg. Für viele endet die Tanzwut erst mit dem Tod. Bis heute ist ungeklärt, was damals genau geschah. Eine Krankheit? Dämonische Besessenheit? Massenhysterie? Eine Gegengesellschaft? Was unterschiedliche Perspektiven in der Tanzwut sehen, zeigt auch, wie sie die Welt sehen. Was ist mit Rausch und Ekstase? Der Titel „Die Bakchen“ stammt von einem antiken Drama, in dem Dionysos alle grausam bestraft, die ihm die Verehrung durch Tanz verweigern.
Diese Performance unternimmt den abenteuerlichen Versuch, sich in das mittelalterliche Geschehen einzufühlen. Das Publikum kann diese Übung in der Fantasie oder mit dem eigenen Körper machen. Zu erahnen, was damals geschah, rückt zugleich die Gegenwart in den Blick. Unvermittelt wird die Raving Society eine plausiblere Lebensform, als der Wunsch, in einer Gesellschaft zu funktionieren, die bald sowieso zusammenbricht. Jetzt ist die Frage nur noch, ob der Beat kickt.
Der Sound führt in eine undefinierbare Welt, zwischen mystischen Welten und greifbarer Textur – er kriecht langsam in den Körper und bringt die Glieder in Zuckungen, bis der Beat die Kontrolle übernimmt und in eine Tanzwut führt…
TEXT, REGIE: Philipp Scholtysik
SOUNDSCAPE, MUSIK: Abelha Supersónica
STIMME: Ruth Schmidt, Philipp Scholtysik
RAUM: Nils Wildegans
DRAMATURGIE: Jacob Bussmann
KONZEPTIONELLER INPUT: Frédéric De Carlo
PRODUKTION: Laura-Marie Preßmar
TEASER: Sophia Igel
Bild: Philipp Scholtysik